Aufmerksame Mitleser dieses Blogs haben festgestellt, dass es hier und da Fotos zu sehen gibt. Dazu möchte ich gern einen Tipp abgeben.
Die Bilder haben allesamt eine hohe Auflösung und wirken so richtig erst dann, wenn man sie bei einer Mindestgröße betrachtet.
Daher empfehle ich, das Plus-Zeichen auf einem der Bilder und anschließend den stilisierten Rahmen anzuklicken. So werden die Fotos in einer dafür vorgesehen Galerie geöffnet und dargestellt.
Bildermeer
Inzwischen sind wir in Südfrankreich angekommen. Nicht weit von hier ist es bis zur spanischen Grenze. Schaut man die baskische Küste entlang, sieht man bei nur halbwegs klarer Sicht die Ausläufer der Pyrenäen. Das Wetter ist wankelmütig aber so schnell sich dicke Regenfronten aufbauen, so schnell lösen sie sich auch wieder auf. Der größte Teil des Regens – so scheint es mir – fällt ins Meer, bevor er das Festland erreicht.
Mittwoch Nachmittag trafen wir ein. Diesmal sollte unser Hafen ein Wohnmobil-Stellplatz sein, kein Campingplatz. Der Stellplatz liegt in Milady, unweit vom Zentrum Biarritz gelegen. Unser erster Weg führte uns natürlich direkt ans Meer, keine fünf Minuten Fußweg entfernt von unserem WoMo. Rauhe See erwartete uns, im Wasser hielt sich aus guten Gründen niemand auf. Aktuell nichts für Badefreaks aber ein tolles Naturerlebnis!
Anschließend spazierten wir ins Landesinnere und suchten einen großen Supermarkt auf, um die wichtigsten Vorräte sicherzustellen. Als wir zurück am Wohnmobil waren, wurde es bereits Zeit für die Vorbereitungen zum Abendessen. Außerdem freuten wir uns auf das Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft 2025 der Frauen zwischen Deutschland und Spanien. Die Satellitenschüssel war justiert, dennoch entschieden wir uns für das Streaming per Notebook, da man da doch noch näher am Gerät ist und besser mitfiebern kann. Das Ergebnis des Spiels ist Geschichte… schade aber ich muss sagen, dass die spanischen Mädchen berechtigt gewonnen haben. Trotzdem war es ein spannender und unterhaltsamer Fußballabend.
Den zweiten Tag nutzten wir für einen Ausflug entlang des Strands und in das Zentrum von Biarritz. Doch zunächst mussten wir, kaum hatten wir das Wohnmobil verlassen und uns der Küste genähert, eine Zwangs-Regenpause einlegen. Kurz vorher war der Himmel noch blau gewesen, jetzt hatte sich gut sichtbar auf dem Meer eine regelrechte Wasserfront aufgebaut. Wir konnten das gut beobachten und zum Glück lag auf unserem Weg ein Verkaufsstand, wo wir bei Kaffee und Kakao die Wartezeit überbrückten.
Es dauerte vielleicht 15 oder 20 Minuten und schon schien wieder die Sonne. Also ging’s weiter, direkt hinunter an den Strand in Richtung Biarritz.
Von Milady nach Biarritz sind es etwa sieben oder acht Minuten zu Fuß. Insbesondere bei so vielen schönen Eindrücken ist das keine Entfernung. Sobald man in Biarritz anlangt (egal von wo man kommt) wird klar, dass es sich hier um ein Seebad mit Geschichte und Tradition handelt. Viele viele Badegäste an Strand und Promenade, aber auch viele Menschen, die die Natur oder die Architektur oder einfach das Flair eines Städtchens am Meer genießen. Shoppen, Essen, Trinken – Leben wie Gott in Frankreich.
Irgendwann überkam uns ebenfalls der Hunger und wir kehrten in einem der weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten traditionellen Restaurants des Baskenlands ein, in die Bar Jean. Ich orderte für uns beide einen Merlan (nicht zu verwechseln mit dem Blauen Marlin), den die Servicekraft mund- und kunstgerecht für uns am Tisch zerlegte. Das weiße Fleisch ist zart und lecker, dazu gab es von Hand gestampfte Kartoffeln mit einer einfachen hellen remoulade-ähnlichen Sauce.
Später gönnten wir uns in einer kleinen Kaffeebar einen Kaffee. Beeindruckend, wie die Betreiberin mit Gelassenheit und Überblick in Windeseile ihre Kunden bedient. Offensichtlich waren viele von ihnen Stammkunden, denn man kannte sich untereinander und auch die Inhaberin wurde zwischendurch immer wieder mal geherzt. In Anbetracht auf die Altersgruppe, tippe ich auf Studenten.
Auf dem Rückweg konnten wir wegen der vorgerückten Flut nicht denselben Weg am Strand nehmen. Da, wo wir Vormittags auf dem Hinweg über den Badestrand gelaufen waren, peitschten jetzt meterhohe Wellen in Richtung Promenade. Der Strand war schlichtweg futsch, die Surfschulen in ihren Einheits-Overalls waren verschwunden.
Für Biarritz hatte ich den längsten Aufenthalt eingeplant. Ich denke, das war angemessen, denn wir nutzten den dritten Tag erneut, um am Strand entlang zu schlendern. Diesmal bewegten wir uns noch mehr entlang des Küstenstreifens mit dem Bootshafen (den Begriff Yacht-Hafen halte ich hier für völlig übertrieben und unangemessen), den kleinen Parks und dem Leuchtturm am Ende der Stadt. Unterwegs gab es Bier, Kaffee und Eis für uns beide. Übrigens haben wir in diesem Frankreich-Urlaub ausnahmslos gutes Eis gegessen.
Dies hier ist ein schlichter Reiseblog, kein Reiseführer. Daher verweise ich gern auf das Internet, in dem viele Informationen über die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten von Biarritz zu finden ist. Es lohnt sich definitiv, ein wenig zu forschen! Vorab, sozusagen als Appetitanreger, schaut Euch gern die Fotos in diesem Bericht an. Ich denke, die lassen zumindest erahnen, wie schön Biarritz ist.
Für die Wohnmobil-Reisenden unter Euch abschließend zwei Hinweise:
- Der Stellplatz in Milady liegt direkt an einer stark befahrenen Straße. Abends geht’s aber tagsüber ist der Verkehrslärm nicht wirklich schön (falls man den Tag überhaupt am Wohnmobil verbringen will).
- Zur Hauptreisezeit ist eine Reservierung – egal, ob Stellplatz oder Campingplatz – dringend angeraten. Meine Empfehlung für Frankreich-Wohnmobil-Reisende ist die App Camping-Car Park. Hierüber kann man Stellplätze in Frankreich finden und – sofern man ein paar Euro mehr auszugeben bereit ist – reservieren. Das Bezahlen und Öffnen der Schranken funktioniert ebenfalls über die App, die bei der Ankunft eine individuelle Zugangsnummer generiert, die man dann an der Schranke eintippt.
Ich hatte mich im Vorfeld nicht mit dem System im Detail auseinandergesetzt aber das Reservieren und das Einchecken vor Ort haben sofort und intuitiv funktioniert.
So tolle Fotos (für mich besonders die mit den stürmischen Wellen- genau zur richtigen Zeit festgehalten) und anschaulich und lebendig geschrieben! Habt noch viele schöne Erlebnisse auf Eurem Weg!
Hallo Julia,
vielen Dank!
Mittlerweile bewegen wir uns entlang der Pyrenäenausläufer und haben diese Nacht in Saint-Jean-Pied-de-Port verbracht.
Liebe Grüße auch von Gabi