Rundreise Frankreich, Tag 4 – Saint Martin de Ré 

Ein ausgestorbenes Nest

Eines Tages saß ich so vor mich hin und grübelte und brütete über der Urlaubsplanung. Welche Orte sollten es sein? Schlussendlich fiel die Wahl unter anderem auf die Île de Ré, auch deshalb, weil ich dachte, dass wir von dort ohne großen Aufwand einen (Fahrrad-)Abstecher nach La Rochelle unternehmen könnten.

Und wie ehedem geplant, ging’s heute von Saint Malot rund 340 Kilometer weiter in den Süden zum Camping Saint Martin de Ré auf der Insel des Weins, des Salzes und der Meeresfrüchte. Angekommen spazierten wir vom Camping durch einsame, malerische Gassen in Richtung Meer. Unterwegs warfen einen Blick in die Kirche, die dem Ort ihren Namen gibt.

Kurz bevor wir in eine weitere menschenleere Gasse rechts abbiegen wollten, erklärte ich Gabi noch, dass sich hierher wohl kaum jemand verlaufen würde und es viele andere Möglichkeiten des Verbleibs für Urlauber auf dieser Insel gäbe. Wie gesagt, das war kurz vor der Abzweigung nach rechts und bis dahin glaubte ich noch meinen eigenen Worten.

An dieser Stelle muss der Autor kurz darüber nachdenken, wie er Gabis und Dirks Überraschung schildern soll, als sie rechts abbogen.

Wir bogen rechts ab und waren überrascht. Eine Einkaufsgasse, viele Menschen. Wie aus dem Nichts. Ein kurzes Stück die Gasse hinunter waren wir überraschter. Ein Dorfzentrum, noch viel mehr Menschen, viele andere Geschäfte (Schwerpunkt Essen&Trinken) und mitten drin die Marina für die Segler- und Sportboot-Urlauber. Ganz hübsch sogar der Ort. Auch wenn wir mit so viel plötzlichem Leben nicht gerechnet hatten. Es war vermutlich ein Reflex, als wir uns zwei übergroße Eis kauften. Zum Glück, denn die waren gut.

Der moderne, gut organisierte Leser wird sich denken, dass man doch bei gründlicher Planung einer Urlaubs-Tour schon vorher wissen sollte, was einen am jeweiligen Ziel erwartet. Ja vielleicht. Oder doch nein.

Zu unserem Empfang spielte ein Musiker-Duo auf und die gute Stimmung nahm ihren Lauf. Wir schlenderten durch den Ort, einmal rum um den Hafenabschnitt in der Mitte auf der Suche nach einem öffentlichen WC. Nettes Dorf, kein Strand, eine große, dicke Mauer, die vor dem Meer schützt. Vorerst hatten wir genug gesehen, der Abendwind kühlte uns ab und wir bewegten uns zurück in Richtung Campingplatz. Ziel: Planung für die nächsten zwei Tage.

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