Kälteeinbruch an der Ostsee
Nachdem unsere Anreise am Campingpark Ostseebad gestern Abend recht spät (ca. 22:35h) und auch die vorherige Nacht etwas kurz war, schliefen wir heute erstmal aus.
Mit der Anmeldung vor einigen Tagen musste ich auch das Kennzeichen des Wohnmobils angeben. Wie schon am Stellplatz Tespe öffnete sich daher auch diesmal wieder die Schranke wie von Geisterhand.
Mittlerweile hatte es bei Michael und Natalia in Tespe ordentlich geschneit, bei uns war es vor allem stürmisch aber auch regnerisch. Nur für einige Minuten hatten wir blauen Himmel, was ich selbstverständlich dokumentieren musste. Mit den aufziehenden Wolken wurde es dann aber auch doch kälter, das Thermometer pendelte sich auf +2°C ein.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg in Richtung Rerik. Natürlich wollten wir endlich einen Blick auf die Ostsee werfen, vorher aber auch ein wenig den Ort kennenlernen.
Sturm an der Ostsee
Vom Campingplatz direkt zur Steilküste Rerik sind es etwa 10 Minuten Fußweg, in den Ort ist die Strecke doppelt so lang. Leider blies uns auf dem Weg heftiger Wind entgegen, der mehr und mehr die Qualität eines Sturms annahm. Dazu kam, dass inzwischen Graupel vom Himmel fiel und schmerzhaft in die Augen getrieben wurde. Ich hatte zwar keine Mütze dabei, dafür aber einen Hoody an und zog mir nach einigen Metern die Kapuze über. Der eisige Wind fraß heftig an den Ohren.
Trotz des doch eher widrigen Wetters genossen wir die Bewegung an der frischen Luft und waren gut drauf. Im Ortskern bogen wir dann irgendwann ab in Richtung Meer. Eieiei! Wahnsinn, wie uns nun noch mehr der Sturm frontal begegnete. Gleichzeitig bot die Ostsee eine tolle Kulisse. Ich stellte mir vor, wie es sein muss, wenn man weit draußen auf einem Fischerboot so einem Wind und den tosenden Wellen die Stirn bieten muss. Nix für mich.
Kitesurfer am Salzhaff in Rerik
Sehr lange hielten wir es nicht aus am Strand und flüchteten zum Salzhaff. Zum Glück liegt das nur einige Meter weiter landeinwärts. Wir genehmigten uns warme Getränke (heiße Schokolade, heißen Sanddorn-Saft und Espresso) und bald waren die Strapazen vorläufig vergessen.
Nach einer Weile entdeckten wir die Drachen von zwei hartgesottenen Kitesurfern. Ich hätte nicht gedacht, dass man bei diesem Wetter freiwillig ins Meer steigen und dazu noch Spaß haben kann. Aber okay, das Kiten scheint bei diesem Wind so richtig gut zu funktionieren.
Räucherfisch zum Abendessen
Bald schon kündigte sich der nahende Abend an und wir begaben uns auf den Rückweg. Diesmal zum Glück mit Rückenwind.
Dabei konnten wir nochmals die winterliche Atmospäre des Salzhaffs und die schöne Landschaft genießen.
Unterwegs bogen wir noch in einen Supermarkt ab und kurz vor Ankunft am Campingplatz machten wir einen kleinen Umweg zur Erlebnisräucherei Rerik. Das war definitiv eine gute Idee, denn die Buttermakrele war sehr lecker. Nicht überräuchert, mild, guter Geschmack, angenehme Konsistenz. Dazu ein Bier, etwas Käse – perfekt!
Vor dem Abendessen musste ich mich allerdings noch einiger häuslicher Aufgaben annehmen, füllte das Frischwasser nach und entsorgte das Grauwasser und die chemische Toilette. Inzwischen fror das Wasser in den Pfützen und der Matsch auf dem Stellplatz wurde fester. Ganz klar, es war ein Wintertag an der Ostsee.
Tja und als Gabi schon lange in tiefem Schlummer von mir träumte, schloss ich irgendwann diesen Blogeintrag ab.