Von Yachten und Jagden
Wie bereits im letzten Beitrag angedeutet, war für uns auf der gebuchten Fähre von Supetar nach Split kein Platz mehr. Wir waren das zweite Fahrzeug, das abgewiesen wurde, das heißt, wir fanden uns später auf der Fähre in der Pole Position wieder.
Bis dahin vertrieben wir uns die Zeit im Hafen bei Espresso und Coke.
Von Brač sollte es weiter gehen zur Insel Krk. Allerdings in Anbetracht der Distanz von rund 400km mit einem Zwischenstopp im Hafenstädtchen Vodice. Da es nur um eine Übernachtung ging, wollte ich keinen Campingplatz ansteuern sondern einen Stellplatz.
Geplant war der Camper Stop Olivia Parking, nur 500m entfernt vom Zentrum. Im Vorfeld hatte ich per Mail angefragt, ob ich reservieren muss. Die Antwort war, dass aktuell Straßen-Baustellen um den Platz herum sind und ich einen Tag vor der Ankunft nochmals fragen soll. Naja, wir sind bis zum Camperstop vorgedrungen, den wir allerdings verwaist vorfanden. Auch bei Google ist er als vorübergehend geschlossen gekennzeichnet. Das war das zweite Mal, dass das Navi hilfreich war, es schlug das nur eine Minute entfernte Autocamp Ivona (https://www.autocamp-ivona.com) vor.
Keine Ahnung, warum man Ivonas Stellplatz kaum im Web oder den vielen einschlägigen Webseiten und Apps findet. Während Olivia Parking eher ein großer staubiger Parkplatz, umgeben von drei Straßen ist, handelt es sich bei Ivonas Autocamp um einen Innenhof, von der Straße aus gar nicht erkennbar. Man fährt durch ein Tor und wird direkt von der Chefin abgefangen, die kurz die wichtigsten Informationen mitteilt und dann zum Stellplatz führt. Ich schätze, hier ist mit gutem Willen Platz für 8 Camper. Die sanitären Anlagen sind in die Jahre gekommen aber nicht schmuddelig.
Dieser Stellplatz wäre angesichts der Lage und des Umfelds (noch näher zum Zentrum) ein großer Glücksfall gewesen, wenn nicht unser Nachbar ein furchtbarer Schwaadtlappen mit Offroad-Camper wäre, der ununterbrochen und sehr laut redet. Bevorzugt bis in die tiefe Nacht hinein, wenn andere Menschen schlafen wollen (es war definitiv weit nach 2 Uhr). Vergleichbar schlimm war die Armada von Mücken, die sich trotz Netzen vor Fenstern und Tür eine Einflugschneise zu unserem Wohnmobil verschafft hatte. So jagden, töteten und verfluchten wir abwechselnd die Mücken und den Nachbarn (okay, den haben wir seinem weiteren Schicksal überlassen).
Vor dieser gruseligen Nacht flanierten wir durch das Hafenstädtchen Vodice, das sich insbesondere durch Restaurants, Cafés, Eiscafés, Restaurants und Cafés auszeichnet. Wäre ich boshaft, würde ich sagen, der ganze Ort ist eine Fressmeile. Okay, es gibt einige schöne Badestellen und das Eis ist wirklich lecker. Gegessen hatten wir vor dem Spaziergang Reste im Wohnmobil, sodass wir keines der Restaurants testeten. Und um fair zu sein, der Ort wird netter, bewegt man sich weg vom Hafen hinter die erste oder zweite Häuserzeile.