Kroatien, Tag 13, Dubrovnik – 06.06.2024

Capuccino in Dubrovnik

Hard Rock

Sie kamen zu dritt auf schweren Maschinen. Ganzkörperbemalung, Bärte, Bäuche. Ich beobachtete die Jungs, als sie neben unserem Wohnmobil ihre Zelte aufschlugen. Ein Lagerfeuer hatte ich erwartet, darauf ein Wildschwein. Auf viel Bier und schmutzige Lieder, in die ich einzustimmen gedachte, hatte ich gehofft. Aber was für eine Enttäuschung. Ab 22:00h herrscht Stille im Lager.

Überleitung… unten in der Alten Stadt ist ein Hard Rock Café. Da geht es auch gediegen zu. Logisch, die können in einer solchen Stadt kaum die Musik aufdrehen. Unser Tour Guide (dazu weiter unten mehr) ist übrigens nicht so begeistert darüber, was über die Jahrhunderte aus dem Gebäudekomplex geworden ist. Zwischenzeitlich hat Napoleon dort Munition lagern lassen. Und ehrlich gesagt, ich empfinde das Hard Rock Café als etwas fehl am Platze.

Das Love Stories Museum

Wie geplant besuchten wir das Museum, das sich mit Geschichten rund um das Thema Liebe beschäftigt. Ich denke, es war auf jeden Fall einen Besuch wert. Das kleine Haus beherbergt in kleinen Räumen auf drei Etagen allerlei Bilder, Videos und persönliche Ausstellungsstücke von Besuchern. Selbstverständlich haben wir – wie so viele vor uns – ein Paar-Selfie im Museum gemacht: https://lovestoriesmuseum.com/index.php/en/

Kaffee in der Buža Bar – nicht für uns

Ein exotischer Ort, seinen Kaffee zu genießen, ist die Buža Bar (https://www.buzabar.com/). Buža bedeutet ‚Loch‘. Der Name der Bar (es gibt zwei davon) rührt daher, dass man eine Öffnung in der Stadtmauer durchschreiten muss um sich dann unversehens auf den Felsen außerhalb der Stadt direkt über dem Meer wiederzufinden. Das ist spektakulär – und teuer. Die Vorräte unseres Händlers des Vertrauens waren wieder aufgefüllt. Wir hatten uns dort mit Capuccino verwöhnen lassen (einen gab es auf’s Haus) und mit Kaffeepulver und Kaffeebohnen eingedeckt, bevor wir die Buža Bar besuchten. Unser Bedarf war demnach gedeckt. Unterhalb der Bar kann man auch baden, das Areal ist durch eine schwimmende Leine abgesichert.

Stadtführung mit Ivan

Zum fortgeschrittenen Nachmittag hat Gabi für uns eine Stadtführung gebucht. Ivan stammt aus einem Ort unweit von Dubrovnik und spricht sehr gutes Deutsch. Er ist Anfang der 90er geboren, also zur Zeit des Heimatkrieges. Damals gingen tausende Granaten auf Dubrovnik nieder, obwohl die Stadt UNESCO Weltkulturerbe ist und schon seit vielen Jahren demilitarisiert war. Häuser wurden schwer beschädigt oder sogar zerstört. Dubrovnik wurde über Monate belagert. Ivan kennt das natürlich nur aus den Erzählungen seiner Eltern oder älterer Bekannter und Verwandter. Umso interessanter fand ich seine Sicht als Teil der nachfolgenden Generation auf die junge Geschichte der Stadt und allgemein Kroatiens.

Ivan hat uns als eines der zwei interessantesten Museen wärmstens den Rektorenpalast empfohlen. Lustig, nachdem ich so wenig damit anfangen konnte (s. Bericht vom Vortag). Aber Ivan hat natürlich einen völlig anderen Zugang zu diesem historischen Teil der Stadt. Trotzdem haben wir den Palast kein zweites Mal besucht.

Nach der wirklich informativen und kurzweiligen Führung mussten wir dringend etwas gegen den Hunger unternehmen und haben beim Cele Dubrovnik Gourmet & Lounge, direkt an der Orlando-Säule, eine leckere Pizza gegessen.

Zum Sonnenuntergang auf den Srd

Der Plan war, bei Verlassen der Stadt Dubrovnik morgens früh den Hausberg Srd zu besuchen. Zum Glück hat uns unser Tour-Guide davon dringend abgeraten und den Tipp gegeben, noch am Abend den Sonnenuntergang zu beobachten. Die Seilbahn hat uns im Handumdrehen auf über 400m gebracht. Dort kann man ein grandioses Panorama mit Blick auf Dubrovnik genießen. Das hat sich offensichtlich herumgesprochen, denn außer uns waren noch sehr viele Touristen dort, die den Sonnenuntergang erleben wollten. Direkt an der Seilbahnstation liegt ein schickes Restaurant, ein paar Meter weiter das von den Franzosen erbaute Fort Imperial.

Und sonst

Wieder mal waren wir den gesamten Tag auf den Beinen. Mit einem groben Plan im Kopf. Sehenswert ist unseres Erachtens auch das Franziskanerkloster mit hübschem Innengarten und der drittältesten noch existierenden Apotheke Europas. Zwischendurch haben wir die Alte Stadt durch das im Süden gelegene Ploče-Tor verlassen, um uns für die anstehende Stadtführung im Gusta Me (https://gustame-dubrovnik.com) bei einem Aperol abzukühlen.

Da ich gerade sowieso bei dem Punkt Sonstiges bin: dass das Land schön ist, hatte ich bereits gesagt und das werde ich morgen nochmals aufgreifen, wenn ich über die Fahrt von Dubrovnik zur Insel Brač schreibe.
Auffällig ist aber auch die Tendenz zur Sauberkeit und Ordnung. Mit einer Ausnahme waren bisher auf öffentlichen Toiletten oder den Campingplätzen immer die Seifenspender und die Papiertücher zum Händeabtrocknen gefüllt. An jeder Tankstelle waren an den Dieselzapfsäulen Handschuhe und sauberes Wasser zum Reinigen der Windschutzscheibe. Und auch die Schwämme und Gummiabzieher waren grundsätzlich neuwertig, ganz im Gegensatz zu den deutschen Tankstellen. Das sind Kleinigkeiten, die aber doch einiges über die Einstellung der Menschen hier zu Service und Dienstleistung sagen.

Ich denke, es ist typisch für Campingplätze in der Nähe von Touristen-Zentren, dass sie groß und anonym sind. Das gilt auch für den Solitudo Sunny Camping (https://www.camping-adriatic.com/de/solitudo-camp-dubrovnik), der übrigens gleichzeitig der einzige Platz in der Nähe von Dubrovnik ist. Der Platz ist in Ordnung, es gibt im Prinzip nichts zu meckern. Wohl gefühlt haben wir uns aber doch nicht wirklich. Am zweiten Abend drang bis exakt Mitternacht sehr laute Musik vom Hafen zu uns herauf. Und der ist doch ein gutes Stück entfernt. Für mich klang es nach professionellen Musikern und ich vermute, dass auf dem Kreuzfahrtschiff Mein Schiff, das dort vor Anker lag, Party angesagt war. Aber wie gesagt, das ist eine Vermutung. Ein echtes Problem war das aber auch nicht.

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