Rückblick

Hier mein persönliches Fazit aus unserer ersten Reise mit dem Eura Mobil nach Kroatien, das ich – so denke ich – größtenteils mit Gabi teile. Dabei konzentriere ich mich nur auf die wesentlichen Dinge, die uns aufgefallen sind, auch um diesen Beitrag nicht unnötig auszudehnen. Letztendlich hängt die Zufriedenheit mit einem Wohnmobil auch sehr von individuellen Vorlieben und Erwartungen ab.

Das Eura Mobil Contura 612 SB

Wie ich bereits an anderer Stelle erwähnte, war ich beim Kauf nicht 100% sicher, ob Gabi die Aufteilung des Wohnmobils gefällt, insbesondere wegen des Seitenbetts (das SB im Namen). Zwar konnten wir erste Erfahrungen auf dem einen oder anderen Kurztripp sammeln, drei Wochen mit deutlich mehr Gepäck sind allerdings nochmals eine andere Sache. Dabei sei daran erinnert, dass das Wohnmobil gerade mal 630cm lang ist.

Die Aufteilung des Teilintegrierten Eura

Super! Dank des Seitenbetts bietet die Kabine ein Badezimmer mit gutem Raumgefühl und Platz genug. Das Duschen hat – für Wohnmobilverhältnisse – Spaß gemacht, auch wenn man mit dem Wasser sehr sparsam sein muss.
Dank des von mir an der Außenseite der Badezimmertür befestigten großen Spiegels, kann Gabi sich in Ruhe zurechtmachen, während ich im Bad bin. Das Schlafen im Seitenbett ist auch okay. Jedoch kann ich mir vorstellen, dass große Menschen (über 180cm) ihre Probleme damit haben, da ja eine Ecke ‚fehlt‘.

Auch ansonsten ist das Wohnen sehr angenehm. Wir standen uns nie auf den Füßen und ich hatte nie das Gefühl, eingeengt zu sein.

Einrichtung / Möbel / Stauraum / Technik

Obwohl der Kühlschrank noch die früher übliche ‚halbe‘ Höhe hat, konnten wir unsere Frische-Einkäufe allesamt problemlos unterbringen. Nicht verderbliche Vorräte wanderten in die Schränke, in den ‚Kofferraum‘ oder unter die Sitzbänke.

Ganz allgemein bietet das Contura 612 SB sehr viel Stauraum. Unsere Kleidung verschwand regelrecht beim Packen. Das war natürlich auch deshalb so problemlos, weil wir einen Sommer-/Sonnenurlaub gemacht haben. Das Gepäck für einen Winter-Urlaub dürfte deutlich umfangreicher und damit mehr Stauraum in Anspruch nehmen. Trotzdem zweifle ich nicht daran, dass auch dafür genug Klappen und Räume zur Verfügung stehen.

Mir persönlich sehr positiv aufgefallen ist die Qualität des Fahrzeugs insgesamt und die des Möbelbaus speziell. Während der Fahrt hat nichts geklappert oder gequietscht. So etwas würde mich erheblich nerven, auch weil ich bei solchen Geräuschen jedesmal denke, da ist etwas nicht richtig verstaut oder verschlossen. Die Möbel, Griffe, Türen etc. machen einen soliden Eindruck und sind allesamt sauber verarbeitet.

Negativ: zu Gabis Verdruss verfügt der Herd nur über zwei Herdplatten. Sie hätte sich ab und zu doch drei gewünscht. Natürlich geht’s auch so aber es ist wohl einfacher mit drei Platten.

Lichtquellen sind genug vorhanden, die Bordbatterie war immer ausreichend voll (auch, weil wir kaum frei gestanden haben). Warmwasser, Heizen, Gas, … alles kein Problem.

Fahren mit dem Contura auf Ducato Basis

Kurz gesagt: ich hatte einfach nur Spaß.

Ganz klar, das Auto ist alt. Dementsprechend sollte der Motor nicht unnötig bei hohen Drehzahlen gequält werden. Anfangs bin ich per Tempomat und kontrolliert über GPS nicht über 105km/h gefahren. Später ist mir aufgefallen, dass der Bereich um 110km/h für den Spritverbrauch von Vorteil ist. Apropos Spritverbrauch, der lag durchschnittlich bei etwas über 12l. Einmal habe ich einen Liter Motoröl nachgefüllt, das war’s.

Und ja, so ein Wohnmobil ist auf Basis eines Nutzfahrzeugs aufgebaut. Das heißt, vorne ist es nicht flüsterleise. Deshalb haben wir das Bordradio während der Fahrt kaum genutzt. Gabi hat vorab zum Geburtstag Kopfhörer mit Noise Cancelling bekommen, so konnte sie hin und wieder bei ihren Podcasts abschalten. Übrigens ist das Fahrgeräusch ein allgemeines Thema für Wohnmobilreisende. Das gilt z.T. auch für neue Modelle.

Ansonsten muss ich sagen, dass das Reisen mit diesem Wohnmobil eine echte Entspannung ist. Abgesehen davon, dass man sowieso nur gemütlich unterwegs ist, sind Fahrmanöver aufgrund der geringen Gesamtlänge von 630cm leicht zu bewerkstelligen. Aufgrund der Höhe eines Wohnmobils im Allgemeinen und des Gewichts von bis zu 3,5t sollte man trotzdem beispielsweise enge Kurven nicht allzu sportlich nehmen. Dann schiebt’s und schaukelt’s doch spürbar.

Wie schon im Reisebericht gesagt, sind Berge (rauf oder runter) kein großes Thema. Bei ganz deftigen Steigungen musste ich schonmal in den 1. Gang zurück schalten. Aber das war vielleicht zweimal… Und runter fahre ich sowieso zurückhaltend, damit es am Ende nicht dezent nach Bremsscheiben oder -Belegen riecht.

Gepäck

Hier auf der Webseite gibt’s Listen mit den Dingen, die man auf der Urlaubsreise dabei haben sollte (direkt im Startmenü). Eventuell lohnt sich zur Vorbereitung des eigenen Tripps mit dem Wohnmobil ein Blick darauf?

Zurückblickend wage ich zu behaupten, dass wir alles Notwendige dabei hatten. Nicht gebraucht haben wir die Tauchausrüstungen (Flossen, Masken, Schnorchel). Das aber vor allem, weil wir beide eh keine Wasserratten sind und es für uns irre viel an Land in diesem Land zu entdecken gab.

Für die Zukunft hat Gabi einen neuen Campingstuhl bekommen, der sich dank Ansatzteil zu einer Liege umfunktionieren lässt. Die hat sie ein wenig vermisst. Außerdem haben wir den Campingtisch durch einen modernen ersetzt. Der alte war mit seinen mittlerweile über 20 Jahren ziemlich kippelig und nicht mehr besonders schön. Und auch die Kunststoff-Sektkläser, die uns die Vorbesitzer des Eura dankenswerterweise überlassen hatten, sind nun ebenfalls gegen neue Gläser getauscht.

Dass man – auch schon aus dem Spaß an Neuem heraus – immer wieder neue ‚Kleinigkeiten‘ entdeckt, erklärt sich von selbst.

Kroatien

Reisezeit

Die frühe Reisezeit Mai/Juni ist für dieses Land perfekt. Das Klima ist angenehm warm, Regen fiel während unseres Aufenthalts nur an wenigen Tagen (3?) und die Zahl der Touristen hält sich noch in Grenzen. So hätten wir beispielsweise den Besuch von Dubrovnik oder auch der Nationalparks niemals so genießen können, wie zur Hauptreisezeit.

Erster Eindruck

Als Kind war ich mit der Familie in Pula campen. Das war zu der Zeit, als der Staat Jugoslawien noch existierte. Das Land und die Leute erschienen mir extrem arm und Lichtjahre von unserem Lebensstandard entfernt. Das ist heute völlig anders. Kroatien ist weiten Teilen sehr modern und fortschrittlich. Offensichtlich wurde viel Geld in die Infrastruktur investiert. Die Autobahnen sind in bestmöglichem Zustand, die Maut-Stationen erlauben in fast allen Landesteilen die kontaktlose Durchfahrt. In Istrien wird das noch ausgebaut.

Aber damals wie heute ist eines auffällig: die Menschen sind äußerst freundlich und wirken auf mich sehr aufgeschlossen.

Land, Landschaften, Städte

Selbstverständlich haben Gabi und ich uns im Vorfeld mit Hilfe von Katalogen, Webseiten und allgemein mit Bildern über Kroatien informiert. Für mich kann ich guten Gewissens sagen, dass meine Erwartungen in jeder Hinsicht übertroffen wurden.

Betrachtet man die Karte von Kroatien, wird sofort ersichtlich, dass ein großer Teil des Landes nahe an der Adria liegt. Dementsprechend sehen die Urlaubskataloge und typischen Urlaubsbilder aus; Sonne, Strand, Meer. Die Realität sieht oft genau so aus. Manchmal sogar noch schöner. Aber auch das Landesinnere ist absolut sehenswert. Der Weg von Skradin nach Dubrovnik war überwältigend. Eine Weile führte die Reise durch pittoreske Gebirgslandschaften. Dann plötzlich stieß die Route auf die Küste. Ein absoluter Kontrast von Grau und Braun zu Blau und Weiß! Entlang der Küste hatten wir zahllose atemberaubende Ausblicke hinunter auf das Meer. Allein solche Strecken und Augenblicke machen das Reisen mit dem Wohnmobil so besonders.

Aber auch die Städte – und nicht zuletzt Dubrovnik – sind die Reise nach Kroatien wert. Den Umweg nach Zagreb haben wir uns allerdings erspart und auch Split haben wir nur auf der Durchfahrt zur Insel Brač kennengelernt. Auf der Fahrt zur Fähre durch die Stadt wirkte Split auf mich, wie jede andere Großstadt. Das kann aber eine völlige Fehleinschätzung sein. Ansonsten haben wir nette kleine und größere Ortschaften besucht. Wenn machbar, sollten u.a. Krk und Pula auf der Liste stehen.

Campingplätze

Die Campingplätze entsprachen allesamt den Beschreibungen und waren top. Dazu sei gesagt, dass ich im Vorfeld sorgfältig ausgewählt und reserviert habe. Mit der Auswahl und der Reserviererei habe ich – neben der Routen- und Tourenplanung – tatsächlich viele Stunden verbracht. Vermutlich hätten wir auf jedem der Campingplätze, auf denen wir waren, auch ohne Reservierung einen Stellplatz bekommen. Ob wir immer so perfekt (manchmal direkt am Meer) gestanden hätten, weiß ich allerdings nicht.

Kosten

Um es abzukürzen: nicht auf den Cent ausgerechnet aber grob geschätzt waren die Lebensmittelpreise ähnlich denen in Deutschland. Spirituosen waren gefühlt geringfügig teurer, der Aperol Spritz war nicht nur teurer, sondern fast jedesmal auch wirklich schlecht gemischt. Die Gebühren der Campingplätze waren nicht wesentlich anders, als in anderen europäischen Urlaubsländern. Der Sprit für das Auto war nicht nur günstiger, als z.B. in Deutschland, sondern ist landesweit einheitlich geregelt.

Mit einkalkulieren für die Reise nach und innerhalb von Kroatien muss man die Vignette durch Österreich oder durch die Schweiz, sowie Tunnelgebühren und Mautgebühren. So haben wir für die kontaktlose Maut durch Kroatien incl. Servicegebühren an den Anbieter des Gerätes insgesamt rund 75€ bezahlt.

Unser Gasverbrauch lag am Ende bei ziemlich genau 7kg. Das sind pro Woche 2,3kg. In den ersten Tagen habe ich das Warmwasser immer auf 60°C gehalten. Das ist aber im Sommer nicht notwendig, dann reichen 40°C völlig aus. Allerdings würde ich zwischendurch (vielleicht alle 2 Tage) die Temperatur erhöhen, um Bakterien und Viren vorzubeugen.

Und sonst

Reise

Für die Anreise und Rückreise haben wir jeweils zwei Tage benötigt. Dabei führte uns die Reise durch tolle Landschaften in Deutschland, Österreich, Slowenien und Kroatien.

Die insgesamt drei Wochen für den gesamten Urlaubs-Trip reichen aus, um viel von Kroatien zu sehen und sogar ohne Streß bis hinunter nach Dubrovnik zu gelangen.

Planung

Für die Vorbereitung habe ich mir sehr viel Zeit genommen. Am Ende stand ein exakter Streckenplan mit Aufenthalten. Alle Campingplätze waren vorab reserviert, weil ich kein Risiko eingehen wollte und die Gegebenheiten in Kroatien bzw. zu dieser Reisezeit nicht kannte.

Ich war selbst überrascht, dass wir den Plan genauso einhalten konnten. Wir mussten für die Standortwechsel nicht hetzen und kamen immer pünktlich bzw. rechtzeitig am nächsten Ziel an.
Dazu gehört natürlich auch eine Portion Glück.

Die Planung der Aktivitäten vor Ort erfolgte dann spontan und situationsabhängig.

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